Woordwerk ist ein Anti-Roman, heißt es. Was immer das sein mag: Das Buch ist postmodern as postmodern can be.

Zunächst mal: Es gibt keine Handlung, und eigentlich auch keinen roten Faden. Am ehesten noch kann man den Text als eine Art Gedankentagebuch betrachten. Mal kürzere, mal längere Stücke stehen hintereinander, mal lose verbunden, mal überhaupt nicht verbunden. Es gibt (vorgeblich?) autobiographisches aus Breytenbachs Zeit in Südafrika, seinm Haus in Spanien, seiner Wohnung in Paris. Ein guter Freund stirbt, und die Ereignisse drumherum werden realistisch beschrieben. Aber gibt es den Freund? Geht es um den Tod? Ist der Freund vielleicht eine Metapher?

Zwischen dem angeblich Autobiographischen gibt es immer wieder Anekdötchen und eine Blütenlese aus den Bunten Seiten der Presse.

Die ganzen Ereignisse entfalten keine Handlung, sondern stehen nebeneinander. Sie dienen aber als Aufhänger für Breytensbach mal mehr, mal weniger tiefschürfende Betrachtungen über den Sinn des Lebens, der Welt, und den ganzen Rest. Ein Zusammenhang wird, wenn überhaupt, nur auf dieser höheren Ebene der Reflexion sichtbar. Auch hier lässt sich aber keine eindeutige Lehre oder Moral benennen, eher fühlt man sich eingeladen in den Kopf des bedeutendsten afrikaanssprachigen Autors.

Was auch immer in diesem Kopf vorgehen mag: Die Reise in und durch ihn lohnt sich. Das Buch ist ein "easy read", auch wenn es eigentlich nichts klassisch-spannendes aufzubieten vermag.