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Wer Deutschland lieb haben möchte, kann im Flüchtlingssommer von 2015 das wahre deutsche Sommermärchen sehen. Einmal hat die Kanzlerin das gemacht, was möglicherweise eine pragmatische Notwendigkeit, aber eben auch das moralisch Richtige war: Flüchtende Menschen in Not einfach ins Land gelassen, vielleicht sogar ohne rechtliche Verpflichtung dazu. Und das erstaunlichste: Öffentlichkeit und öffentliche Meinung bis hin zur Bildzeitung folgten ihr auf diesem Kurs. Einen Sommer lang konnte man sich an einem Deutschland mit menschlichem Antlitz ergötzen.

Diese Zeiten sind längst vorbei, und es ist nicht nur die erstarkte afd, die gegen Flüchtlinge und Merkel hetzt, sondern auch Öffentlichkeit, Bildzeitung und selbst ihre eigene CDU finden schon lange nicht mehr gut, was damals Gutes geschehen ist.

Streeck ist Soziologe mit offenkundigem Interesse an Wirtschaftsthemen. Als guter Marxist hat er die These von der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus verinnerlicht, ist aber mit der Tatsache konfrontiert, dass der Kapitalismus bislang alle Krisen irgendwie meistern konnte.

Seine Antwort auf diese scheinbare Widerlegung Marxens ist das titelgebende Konzept der »Gekauften Zeit«: Während in der unmittelbaren Nachkriegszeit der (anfangs sehr kleine) ökonomische Kuchen so schnell wuchs, dass Wachstum und Wohlstandszuwachs die Interessen sowohl der Lohn- als auch der Renditeabhängigen befriedigen konnten, war dies spätestens in den 70erjahren nicht mehr der Fall. Da ein Profitverzicht des Kapitals nicht vorstellbar war, mussten der Arbeitnehmer*innen-Anteil am Profitkuchen, wenigstens an dessen Wachstum, geschmälert werden. Dies hätte allerdings deren Zufriedenheit und damit langfristig die Stabilität des System gefährdet. Zwar stand nicht der Kapitalismus selber zur Disposition, aber über kurz oder lang wären Kapitalismus und Demokratie nicht mehr miteinander vereinbar gewesen. Die Industriestaaten griffen daher nacheinander zu einer Reihe von Tricks, um den ökonomischen Abstieg der Lohnabhängigen zu verzögern oder wenigstens zu verschleiern, um sich also Zeit zu kaufen.

After the death of his wife from cancer, Max goes on holiday in a village at the sea where he used to spent his holidays as a child. After some time his daughter takes him back home.

This is about the plot of The Sea. Not much action there, one could say, although, to be fair, I must add that a lot of the novel is written as flashbacks – to Max’s final year with his wife and, more prominently, to one particular childhood holiday on the sea. Especially the latter storyline has at least some action and tension, it also lays the foundations for an unexpected ending.

Still: The main value lies not in what happens or what Max remembers but in Banville’s detailed and empathic descriptions of how the protagonist feels, how the scenery feels, how feelings and ideas are tested and changed. This is prose that is a pleasure to read and pulls you inside – not the action, because there is none – but inside a slow-moving world in a different life and time. Max remembers and considers, he compares and tries to rediscover places and persons from childhood memories. There are implicit comparisons between different phases of his life and a whole lot of stabs at life’s general futility. You do not learn anything from this book, but it may offer some interesting food for thought.

Contemplative.

A Tokoloshe seems to be the (South) African version of what we in the north would call a troll. Not the internet troll of the 21st century, but the original troublemaker from legends and fairy tales. In Salomon's novel »Tokoloshe Song«, tokoloshe’s do really exist, but of course all the legends lead to prejudice and fear which in their turn lead to public discrimination and even violence against the really quite loveable little creatures.

Fortunateley there are heroes like Richard or Phakama who do volunteerwork protecting and caring for tokoloshes. However, there are also villains like Mamron or Kras who abuse tokoloshes and any number of innocent people in pursuit of their dark and fiendish goals. And then there is the strange order of midwives sidelining in protecting peace and justice and order with the help of martial arts; guess whose side they are on in the conflict of criminal interest against protection of cuddly little troll-babies.

Margo, nach Israel ausgewandertes Kind der südafrikanischen Provinz, kehrt nach Winburg im Freistaat zurück, um ihrer schwer erkrankten Mutter beizustehen. Sie erlebt dort das neue Südafrika aus der Sicht weißer Farmer*innen, das bedeutet vor allem: plaasmoorde, also mörderische Angriffe auf die häufig sehr abgelegenen Farmen weißer Familien.